Schlagwort: Frieden

Stell dir vor, es gibt keine Grenzen – nichts wofür man sterben muss…

Er ist nun schon länger tot, als er lebte: John Lennon war erst 40 Jahre alt, als er seinen Mörder traf. Aber sein Traum von Frieden, Freiheit und Einheit lebt.

stell dir vor, da ist kein himmel

ist ganz einfach, wenn du es versuchst

keine Hölle unter uns

über uns einfach weite freiheit

.

stell dir vor, alle leute

leben nur für heute

ah

.

stell dir vor es gibt keine staaten

ist gar nicht schwer

nichts, wofür man tötet oder stirbt

und auch keine religion

.

stell dir vor alle leute

leben ihr leben in frieden

du

.

vielleicht wirst du sagen, ich bin ein träumer

aber ich bin nicht der einzige

ich hoffe, eines tages wirst du dich uns anschließen

und die welt wird  eins sein

.

stell dir vor, es gibt keinen besitz

ich frage mich, ob du das kannst

keine notwendigkeit für gier oder hunger

eine bruderschaft der menschheit

.

stell dir vor all die leute

teilen sich die ganze welt

du

.

du wirst vielleicht sagen, ich bin ein Träumer

aber ich bin nicht der einzige

ich hoffe, eines tages wirst du dich uns anschließen

und die welt wird  eins sein

Videoquelle: Youtube

IS-Terror: Wir alle tragen daran Schuld – und müssen jetzt überlegt handeln

Seit den jüngsten Anschlägen ist es definitiv mehr als nur ein Grummeln im Bauch: Wie wollen wir mit dem Islam umgehen? Wie mit dem selbsternannten Islamischen Staat?

Wegreden kann man die Dinge nicht mehr. Deshalb ist es wichtig, sie genau zu betrachten. Was hat es auf sich mit all den Terroranschlägen, die in unserer bisher scheinbar heilen Welt alles durcheinander bringen?

Schon nach kurzem Kratzen an der Oberfläche wird klar: Der selbsternannte „freie Westen“ hat seine Feinde selbst geschaffen. Und wir alle tragen eine Mitschuld daran. Weil wir nicht genau hingesehen haben. Weil es so einfach war, unseren Regierungen zu glauben. Weil wir nicht wahr haben wollten, was eine Tatsache ist: Es geht uns nur deshalb so gut, weil wir andere Länder ausbeuten. Sei es nun aktiv durch Kriege oder scheinbar passiv durch Waffenlieferungen, Ausbildung an den Waffen für Oppositionelle oder wirtschaftliche Knebelverträge.

Ja, auch Deutschland und seine braven Bürger.

Und jetzt haben wir den Salat.

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Frankreich ist nicht nur ein stolzes, sondern auch ein traditionell kriegerisches Land.

Das beweist es auch jetzt wieder: Präsident Hollande hat in Europa den Bündnisfall ausgerufen. Er erwartet militärischen Beistand im Kampf gegen den islamischen Staat (beziehungsweise militärische Entlastung an all seinen anderen Fronten in Afrika) – und Europa hat sich zur Unterstützung bereit erklärt.

Die Propaganda-Maschinerie ist angerollt. Jetzt können wir nur noch darauf hoffen, dass unsere Regierenden den Kopf bewahren.

Oder können wir vielleicht doch mehr tun?

Denken kann auch in diesem Fall nicht schaden.

Folgen wir der Spur „wer hat etwas davon“. Ganz schnell haben wir da unerfreuliche Ergebnisse. Die Gier nach Macht und der Kampf um Rohstoffe sind es, die die Welt regieren – und der „freie Westen“, der so gerne bei Staatsbesuchen auf die Menschenrechte pocht, mischt an vorderster Stelle dabei mit. Wenn es um Rohstoffe geht, führen wir völkerrechtswidrige Kriege, erzwingen wir Regierungen unserer Wahl und fördern radikale oppositionelle Gruppen. Wir fördern sie mit Geld, mit Waffen, mit Ausbildung und glauben jedes Mal aufs Neue, wir könnten kontrollieren, in welche Richtung sich solche Manipulationen bewegen.

Die Führungsmacht des Westens sind die USA – an deren Spitze nun seit Jahren ein Friedensnobelpreisträger steht. (Hm – der Nobelpreis wird ja auch in Europa verliehen, von Europäern…). Das bedeutet nicht, dass Staaten wie Deutschland, die sich hinter Pseudo-Pazifismus verstecken, unschuldig sind. Wir mischen fröhlich mit, liefern Waffen, liefern Ausbildung, steuern Überwachungstechnologie; kurz, tun alles, was nicht direkt mit Blutvergießen zu tun hat und waschen dann unsere Hände in Unschuld. Und das deutsche Volk, nach der riesigen Schuld des Dritten Reiches auf Pazifismus getrimmt, tut, was es besonders gut kann: Den Regierenden glauben und der Wahrheit aus dem Weg gehen.

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Ja, die Amerikaner haben uns nach dem Krieg mit Nahrung versorgt und uns geholfen, den Staat wieder aufzubauen. Aber nicht, weil sie reine Menschenfreunde sind: Wir waren an der Grenze des westlichen Blockes zum Warschauer Pakt. Wir waren der Fuß Amerikas in Europa. Daran, wie heute Polen und die baltischen Staaten von den USA gepflegt werden, wie die Türkei, die gar nicht Mitglied der EU – aber Pfeiler des Westens im Osten ist – hofiert wird, lässt sich die Bedeutung dieses Status einschätzen. Deutschland war darüber hinaus auch noch Verlierer zweier Kriege und deshalb besonders leicht zu manipulieren.

Aber die USA haben eine völlig andere Sicht der Welt als wir Deutschen. Sie allein wollen Supermacht sein – und sie sind in ernster Gefahr, das Rennen zu verlieren. Im Osten formt sich eine unheilvolle Allianz: Das durch Vertragsbrüche und deutlich hörbare Geringsätzung gedemütigte Russland verbündet sich mit China – einem Staat, der sich ebenfalls als einzig legitimen Herrscher der Welt ansieht und außerdem Milliarden amerikanischer Schuldverschreibungen in der Hand hat. Erklärtes gemeinsames Ziel ist es nicht nur, den Dollar als Weltwährung auszuschalten. Es geht auch darum, sich so viel Land und so viele Rohstoff-Ressourcen wie möglich anzueignen.

Mit starken Staaten und zufriedenen Bürgern in den Zielländern werden solche Ziele schwerlich realisierbar sein. Was liegt also näher, als Unfrieden zu fördern? Je intensiver sich Gruppen vor Ort bekämpfen, desto weniger braucht der eigentliche Aggressor mit eigenen Soldaten und Waffen einzuschreiten.

Insgesamt 40 Staaten, so Präsident Putin beim G20-Gipfel, haben in der Folge den IS finanziell unterstützt – darunter auch solche, die zur G20-Runde gehören. Unter anderem geht es dabei um illegalen Ölhandel.

Welches sind die wichtigsten ideellen Ziele der Menschen? Da sind die Freiheit, die Liebe und der Sinn des Lebens. Ihn zu erfüllen, dafür nach dem körperlichen Tod bei, in und durch Gott belohnt zu werden, kann die mächstigste Triebfeder von allen sein.

Unzufriedenheit mit einer Regierung kann zu schlimmen Bürgerkriegen führen. Unzufriedenheit mit einer Regierung, gepaart mit dem religiösen Ziel, von Gott belohnt zu werden und dereinst an seiner Seite sitzen zu dürfen, ist eine unberechenbare Kraft. Sie ist weit mächtiger als das körperliche Leben des Einzelnen.

Dieses Feuer angefacht zu haben ist unsere Schuld. Wir haben zugelassen, dass Al Kaida, die Taliban, der IS stark werden konnten. Wir, der Westen, haben das auch noch finanziert.

Und, um es ganz klar zu sagen: Nur weil jemand behauptet, persönlich nicht mitgemacht zu haben, ist er/sie nicht weniger schuldig. Wir, die Wähler, haben unseren Regierungen erlaubt, zu tun, was sie tun. Meist fand das Erlauben durch stillschweigendes Wegsehen, durch Ignorieren der Tatsachen statt. Das ist noch viel schlimmer, als persönliches Engagement in einer unguten Richtung: Wegschauen macht der Willkür die Bahn frei und sonnt sich gleichzeitig im Gutmenschentum.

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Jetzt haben wir es nicht nur mit radikalisierten arabischen Moslems zu tun, sondern auch mit fanatischen Europäern – und die Ratlosigkeit ist groß. Wenn Deutsche, die zu radikalen Muslims wurden, Deutsche töten wollen, die nicht konvertieren – was macht man da?

Pazifismus in der bisher praktizierten Form des Wegschauens hilft uns hier nicht mehr weiter. Wohl kaum ein Wort ist auch in seiner bisherigen Geschichte mehr missbraucht worden als dieses.

„Die Bewohner der wohlhabenden Nationen schlafwandeln zumeist im unpolitischen Pazifismus. Sie verbringen ihre Tage in einer vergoldeten Unzufriedenheit,“  sagt Peter Sloterdijk, Zorn und Zeit. Recht hat er.

Wer den Frieden sichern will, muss handeln. Alles Handeln beginnt mit politischer Aufmerksamkeit. Es sind die Meinungsumfragen, die unsere Politiker zum Handeln bringen. Bringen wir also unsere Meinung ein, statt uns verdrossen abzuwenden.

Es sind Wahlen, die Politiker ins Amt bringen. Wählen wir.

Wer den Frieden sichern will, muss die Menschen anschauen. Alle. Schauen wir sie an.

Wer den Frieden sichern will, muss mit Menschen sprechen, Zusammenleben verhandeln, Glaubensfragen wertfrei diskutieren. Das ist unsere Aufgabe in Bezug auf die vielen Einwanderer in unser Land. Wir können sie nicht abschieben, wir können sie auch nicht wegdenken. Wir sollten sie also integrieren in unsere Gesellschaft und mit ihnen im Gespräch bleiben. Das ist auch der Weg, die Radikalen unter ihnen zu enttarnen.

Wer den Frieden sichern will, muss die Freiheit befürworten. Die Freiheit für alle, zu glauben, was sie für sich erkannt haben, gehört dazu. Muslime sollen bei uns den Islam praktizieren können – Muslime sollten aber auch das Christentum und die anderen Weltreligionen als gleichberechtigt akzeptieren.

Wie gehen wir nun mit denen um, die sich mit unserer Hilfe unbelehrbar und tödlich radikalisiert haben?

Ein Blick in die Bibel hilft uns nicht weiter: Sie strotzt vor Mord und Totschlag im Namen Gottes. Auch Jesus, der für seinen Rat, die andere Wange hinzuhalten, oft zitiert wird, war nicht ohne Wutanfälle – man erinnere sich an den Rausschmiss der Händler aus dem Tempel. Es gibt weitere Beispiele, wo sich Jesus für die Anwendung von Gewalt ausspricht, beispielsweise durch die Anerkennung der Thora.

Auch die Marseillaise hilft uns nicht weiter. Sie ist ein Kriegslied, das die Revolutionäre im Bekämpfen der herrschenden Klasse eint.

Das Deutschlandlied als Ganzes…. hm.  Die ersten Zeilen der dritten Strophe, die als Hymne gesungen wird, sind da eher ein Maßstab: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland, danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand.“ Prima Ratschlag für alle Deutschen und die, die gekommen sind, um es zu werden: Lasst uns brüder- und schwesterlich aufzeigen, dass Zusammenleben in Frieden und Freiheit möglich ist.

Und was ist nun mit den IS-Terroristen? Im Gegensatz zu vielen anderen so genannten, darf man sie getrost wirklich Terroristen nennen.

Klare Verstandeslösung trotz Qual für den Bauch: Wir werden kämpfen müssen. Auch wir Deutsche.

Nein, ich bin nicht für Kriege; im Gegenteil. Aber wenn wir es nicht so weit kommen lassen wollen, dass es Krieg gibt, müssen wir unseren Regierungen Riegel vorschieben. Wir müssen uns einmischen, mitdenken, mitreden und die politischen Handlungsmaximen durch unseren Willen als Volk festlegen.

Wir haben es nicht getan.

Das hat jetzt Konsequenzen.

Arbeiten wir daran mit, dass es nicht schlimmer wird als unbedingt nötig.

 

Siehe auch:

Die Integration Andersdenkender erfordert klare Regeln – sonst wird sie misslingen  und

Botschaft des Terrors in Paris: Wo bleibt der Mut zu einer ehrlichen Politik?    mit den dortigen weiterführenden Links 

Update: Anonymous gegen IS unterstützen

Update: Die vielen Namen des IS

Update:  How ISIS have funded their reign of terror by amassing £2billion

Update: IS verkündet Hinrichtung von Geiseln aus Norwegen und China 

Update: „Raqqa is devastated and everyone lives in fear“

Update: In rise of ISIS, no single missed key but many strands of blame

Update: Anonymous: guide how to help put down IS

Update: Zeit der Selbstkritik – auch für Muslime

Update: Saint Denis: Wie meine Stadt islamistisch wurde

Update: EU will sich Putin annähern

Update: Das blühende Geschäft des IS mit Pässen

Update: Plant IS islamischen Blitzkrieg in Deutschland?

Wenn dann eine 100 Kilo-Bombe auf das Haus der Staatsfeinde fällt…

Die Welt der Geheimdienste liegt für Normalsterbliche meist unter einem undurchdringlichen grauen Schleier von Nichtwissen, Verdachtsmomenten und Verschleierungen.  Umso mehr ist dieser Film, wieder einmal vom deutsche-französischen Gemeinschaftssender Arte, eine Sensation. Gleich mehrere leitende Mitarbeiter des Schin Bet berichten in seltener Offenheit über ihre blutige Arbeit – man fragt sich unwillkürlich, was passiert sein muss, dass sie dies entgegen den Interessen ihres Staates tun. Einen kleinen Hinweis mag der Satz eines der Männer geben, als er sagt: „Wenn man den Dienst verlässt, ist man ein kleines bisschen links“…Hier der Begleittext zum Film von Arte:
Im nationalen Diskurs Israels spielen die Sicherheitskräfte gewöhnlich eine überdimensionierte Rolle. Zwei dieser Organe – Armee und Mossad – umgibt eine geradezu legendäre Aura. Nach dem Sechs-Tage-Krieg wurde jedoch das für die innere Sicherheit zuständige Organ Schin Bet zur zentralen Größe in den Diskussionen der israelischen Entscheidungsträger.
Seit die israelischen Truppen 1967 einen triumphalen Sieg über die Nachbarländer davontrugen, überwacht der Nachrichtendienst eine zahlreiche, feindlich gesinnte Bevölkerung in den von Israel besetzten Gebieten. Es ist die Aufgabe von Schin Bet, diese Bevölkerung in friedlichen Zeiten wie in Unruheperioden unter Kontrolle zu halten. „Töte zuerst!“ erzählt die Geschichte dieses vielleicht aktivsten, zweifelsohne aber geheimsten Organs der israelischen Sicherheitskräfte aus der Perspektive seiner leitenden Kader, die das Vertrauen der politischen Eliten des Landes mehr als alle anderen genießen.
In einer Reihe von Interviews berichten sechs hochrangige Schin-Bet-Offiziere ohne Umschweife über bedeutende Ereignisse in ihrer Amtszeit. Dabei sprechen sie auch über den moralischen Zwiespalt, in dem sie sich aufgrund von Folter und Terror, Verhaftungen und Ermordungen befanden. Möglicherweise haben sie den Bürgern, die sie zu schützen geschworen hatten, durch ihr Handeln mehr Sicherheit gebracht. Aber ist Israel dadurch auch dem Frieden näher gekommen?
Im Stil des Dokumentarfilms „The Fog of War“ von Errol Morris werden ihre Ausführungen mit schockierenden Archivbildern und 3D-Animationen unterlegt, die auf Fotos der geschilderten Ereignisse basieren. Sie veranschaulichen die Hintergründe des moralischen Dilemmas und konfrontieren den Zuschauer mit der Frage, ob er oder seine Regierung in der gleichen Lage hätten anders handeln können.
Vor dem Hintergrund der zentralen Rolle, die Israel beim weltweiten Kampf gegen den Terror spielt, geben die Bekenntnisse dieser „Gatekeeper“ zu denken und zwingen den Zuschauer sich zu fragen, mit welchen Mitteln dieser Kampf geführt werden soll, ob im Gazastreifen oder in Guantánamo, in Palästina oder Pakistan.
Wie ein moralisches Gleichnis zeigen die Schilderungen der Schin-Bet-Offiziere, was passiert, wenn ein Volk oder eine Nation versucht, Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Quelle: Arte.tv

Der Film oben wurde in Arte und in der ARD ausgestrahlt. 
Ähnlich erschreckend ist das zweite Video: Die ARD-Reportage „Lizenz zum Töten“ berichtet von der Arbeit des Mossad: Der israelische Geheimdienst unterscheidet zwischen „leisen“ Exekutierungen, von denen möglichst niemand je etwas erfahren soll und bei denen Regeln des Gesetzes keine Rolle spielen – sowie zwischen „lauten“ Aktionen, die Angst und Schrecken verbreiten sollen. Auch hier ist man nicht zimperlich: Menschliche „Kollateralschäden“ seien zwar sehr bedauerlich und müssten eigentlich vermieden werden, kommen, so die Aussage im Film. bedauerlicherweise im Interesse des Staates jedoch vor. Davon, wie so etwas aussieht, kann eine palästinensische Witwe ein Lied singen: Weil sich die Agenten in der Wohnungstür geirrt hatten, wurde ihr Mann im Bett aus dem Schlaf gerissen und in ihrem Beisein ohne weitere Nachfrage erschossen.
Mit dem Verhalten ihrer Geheimdienste ist einer zunehmende Zahl von Israelis nicht einverstanden. Auch dieser Haltung ist wohl zu verdanken, dass die beiden selten offenen Dokumentationen überhaupt veröffentlicht werden konnten. 

Update: Avraham Shalom mit 86 gestorben – Vita
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