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Fort Knox – legendäre Festung – was lagert wirklich in den Schatzkammern?

Die Goldvorräte der USA – die größten der Welt – lagern an vier Orten: Denver, Westpoint, New York und Fort Knox.

Fort Knox – legendäre Festung in Kentucky, wurde 1936 im Auftrag der US-Regierung fertig gestellt. Der Staat hatte durch Enteignung der Goldvorräte seiner Bürger und durch die Zahlung der Kriegslieferungen durch die Alliierten in Gold große Mengen des Edelmetalls angehäuft, die nun sicher untergebracht werden sollten. Der Standort sollte – für den Fall eines Angriffs – weit genug von der Küste entfernt sein. Louisville/Kentucky mit seinem großen Militärstützpunkt Fort Knox bot sich als optimaler Platz an.

Top secret ist bis  heute alles, was mit Fort Knox zusammenhängt. Kaum jemand kam je hinein – offiziell wurde es zuletzt 1953 von einem amerikanischen Präsidenten betreten. 1974 durften zum einzigen Mal in der Geschichte der amerikanischen Schatzkammer ausgewählte Journalisten zusammen mit Kongressmitgliedern eintreten und fotografieren: aber nur eine einzige der versiegelten Kammern, in der Gold gelagert war.

Anlass war das 1973 erschienene Buch des US-Anwaltes und Finanziers Dr. Peter David Beter: „The Conspiracy Against the Dollar“. Er hatte behauptet, die Welt  werde von drei geheimen Mächten kontrolliert: der Rockefeller-Familie, der „bolschewistisch-zionistischen Achse“ und dem Kreml. 1974 erklärte Beter, Rockefeller habe das meiste Gold von Fort Knox entwendet und zu Preisen weit unter den marktüblichen Sätzen an Europäer verkauft und löste damit große Aufregung im Land aus.

Federal Bullion Depository

Die Besichtigung, mit der das US-Schatzamt den Thesen Beters entgegentreten wollte, warf jedoch mehr Fragen auf als sie Antworten gab – zum Beispiel die, warum die Barren nur zehn, statt wie offiziell angegeben 12,5 Kilo schwer waren. Im Bild sieht man den Abgeordneten John Conian, der gerade einen Goldbarren auf die Waage legt. Und dann die Frage, ob es einen Tunnel unter dem Gebäude gibt, durch den der Schatz ungesehen wieder abtransportiert werden könnte…. ein Zeitzeugenbericht beschreibt, wie sehr es alle gepackt hatte, die 1974 dabei waren.

Vor allem beschäftigt die US-Bürger immer noch, wieso den Abgeordneten nur eine einzige Kammer gezeigt wurde.

Was lagert wirklich in Fort Knox? Liegt dort überhaupt noch Gold? Wenn ja – gehört es noch den USA?

Diese und zahlreiche andere interessante Fragen stellt die N24 Dokumentation USA Top Secret: Fort Knox. Ein sehenswerter Film.

Update: „I asume, the gold is still there“

„Vaya con Dios, Hugo Chávez, mi Amigo“ – eine etwas andere Berichterstattung

Gregory Allyn Palast (Foto) ist ein Journalist und Vertreter des investigativen Journalismus. Er schrieb mehrere Artikel über die Macht von Großkonzernen.

Bekannt wurde er im Jahr 2000, als er über Manipulationen an den Wählerregistern in Florida berichtete.

Er erhob schwere Vorwürfe gegen Gouverneur Jeb Bush, den Bruder von Präsident George W. Bush. Die Manipulationen in Florida sollen dazu geführt haben, dass George W. Bush und nicht Al Gore die Präsidentschaftswahlen der USA im Herbst 2000 gewonnen hat.

Palast lebt in London und New York City. Er stammt aus Los Angeles, “aus dem Abschaum-Ende von LA, zwischen dem Kraftwerk und der Mülldeponie”, wie er selbst schreibt. Er studierte an der Universität von Chicago. Palast hielt Vorlesungen an der Universität von Cambridge und der Universität von São Paulo.

Greg Palast hat Hugo Chávez mehrmals besucht, hat mit ihm diskutiert und Dokumentarfilme gedreht.

Auch wer nichts anderes kennt als die Lügen der Mainstreammedien sollte sich eine Frage stellen: Welches Land hat Chávez bedroht, angegriffen oder besetzt, wen hat er gefoltert oder ermordet? Nichts von alledem. Er hat ein einfaches, arbeitsames Leben geführt, für sein Volk das Beste getan, aber nicht nur für sein Volk, sondern für viele Völker hat er großzügige Hilfsprogramme durchgeführt, auch für die Armen in den Vereinigten Staaten und Englands.

Und genau dies hat ihm den Hass der US-Elite und der einheimischen Milliardärselite eingebracht. Aber das hat Hugo Chávez nie bekümmert, im Gegenteil, es zeigte ihm, dass er auf dem richtigen Wege war.

Vaya con Dios, Hugo Chávez, mi Amigo…

Als ein Heilmittel gegen den Mist, mit dem die Amerikaner über Chávez gefüttert werden, bietet meine Stiftung, der ‘Palast Untersuchungs-Fond’ den Film ‘The Assassination of Hugo Chávez’ als FREIEN Download an. Auf Basis mehrerer Treffen mit Chávez, seinen Entführern und seinen Möchtegern-Mördern wurde er für BBC-TV gedreht. Er ist auch als DVD erhältlich.

Der venezolanische Präsident fragte mich einmal, warum die US-Elite ihn töten wolle. Mein lieber Hugo: Es ist das Öl. Und es sind die Gebrüder Koch – und das Ketchup.

Der Pastor Pat Robertson sagte:
„Hugo Chávez glaubt, wir versuchten, ihn zu ermorden. Ich denke, dass wir das wirklich in Angriff nehmen und tun sollten.“ Das war 2005 und Robertson gab nur die Frustration des Außenministeriums von George Bush wieder.

Trotz der von Bush gelieferten Geheimdienstberichte, Gelder und sogar Glückwünsche an die Bande, die Chávez kidnappte (wir kommen darauf zurück), blieb Chávez im Amt, wurde wiedergewählt und blieb ungeheuer populär. Aber warum dieser Hass, Hass, HASS des Bush-Regimes auf Venezuelas Präsident?

Pastor Pat zierte sich nicht mit einer Anwort. Es es das Öl.
„Dies ist ein gefährlicher Feind in unserem Süden, der einen riesigen Ölsee kontrolliert.“

Ein wirklich GROSSER Ölsee. In der Tat, laut Guy Caruso, vormaliger Chef für Erdöl-Geheimnachrichten für den CIA, hat Venezuela eine förderwürdige Reserve von 1.36 Billionen Barrel und das ist eine ganze Menge mehr als Saudiarabien.

Wenn wir Chávez nicht töten, müssten wir ein ‘Irak’ in seinem Land machen. Deshalb schlägt der Pastor vor: „Wir brauchen aber keinen neunen 300 Mrd. $ Krieg .. . Es ist viele einfacher, den Job von ein paar Geheimagenten erledigen zu lassen und Schluss.“

Chávez sagte zu mir, er sei verblüfft über die Attacken von Bush. Chávez war recht freundlich mit dem alten Bush und mit Bill Clinton umgegangen. Was hat Chávez also plötzlich zu „einem gefährlichen Feind“ gemacht? Hier kommt die Antwort, die ihr nicht in der New York Times finden werdet.

Gleich nach der Amtseinführung von Bush 2001 verabschiedete Chávez und sein Kongress ein neues Gesetz, das „Kohlenwasserstoffgesetz“. Von da an durften Exxon, British Petroleum, Shell Oil und Chevron nur noch 70% vom Verkauf des Erdöls behalten, dass sie aus Venezuela herauspumpten. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass sich der Ölpreis den 100 $ pro Barrel näherte.

Aber die Erdölgesellschaften hatten die früheren Regierungen in Venezuela gezwungen, ihnen 84% der Verkäufe zu geben, weshalb der Fall auf 70% „no bueno“ war. Schlimmer noch: Venezuela hatte zuvor als Royalties nur 1 % für das schwere Öl aus dem Orinoco-Bassin verlangt – ein Witz – und nun sagte Chávez zu Exxon und ihren Freunden, sie müssten 16.6 % bezahlen. Ganz klar, dass man dem Chávez eine Lektion erteilen musste, wie er mit dem Großen Öl umzugehen hatte.

Am 11. April 2002 wurde Präsident Chávez mit vorgehaltener Pistole gekidnappt und auf eine Gefängnis-Insel in der Karibik geflogen. Am 12. April hat Pedro Carmona, ein Geschäftspartner der US-Ölgesellschaften und Präsident der Handelskammer in Venezuela, sich selbst zum Präsidenten des Landes erklärt – womit er dem Begriff „Übernahme durch die Multis“ eine ganz neue Bedeutung gab. US-Botschafter Charles Shapiro sauste sofort von seiner Botschaft auf einem Hügel hinunter, um ein Bild von sich machen zu lassen, wie er zusammen mit dem selbst-ernannten „Präsidenten“ und den Staatsstreichführern in die Kamera grinste.

Die Sprecherin des Weißen Hauses gab zu, dass Chávez „demokratisch gewählt“ war, aber, so fügte sie hinzu, „Legitimität wird manchmal nicht einfach nur durch eine Mehrheit von Stimmen übertragen“.

Unter dem Eindruck einer bewaffneten und wütenden Menge, die auf den Präsidentenpalast zumarschierte, um die Coupmacher aufzuhängen, hat der Alsob-Präsident von Exxons Gnaden seinen Gefangenen innerhalb von 48 Stunden wieder an seinen Arbeitsplatz gelassen. (Wie? Besorgt euch den Film ‘Die Ermordung von Hugo Chávez’ zusammen mit meinen Berichten für das BBC Fernsehen. Ihr könnt ihn für die nächsten Tage herunterladen.)

Chávez hat den Coup provoziert, nicht nur indem er sich einen Teil der aufgeblasenen Royalties von den Ölgesellschaften zurückholte. Sondern was er mit diesen Geldern machte, das trieb die EIN PROZENT von Venezuela zur Gewalt.

In Caracas traf ich eine Reporterin einer Fernsehstation, deren Besitzer als einer angesehen wird, der den Coup gegen den Präsidenten geplant hat. Während ein Werbefoto gemacht wurde und sie sich an einen Baum lehnte und ihre weit geöffneten Beine alles zeigten bis fast zum Höschen, wies sie den Hügel hinunter zu den „ranchos“, den Slums oberhalb von Caracas, wo Hütten, die einst aus Karton und Zinnblech waren, sich schnell in Heime aus Porenbetonsteinen und Zement verwandeln.

Er [Chávez] gibt ihnen Brot und Ziegelsteine, deswegen stimmen sie für ihn natürlich. Sie war von „denen“ angewidert, den 80% der Venezolaner, die Neger und Indios (Schwarze und Indios) waren – und arm. Chávez, auch eine Mischung aus schwarz und Indio, hatte zum ersten Mal in der venezolanischen Geschichte den Ölreichtum von den privilegierten Klassen, die sich selbst „Spanier“ nannten, zu den dunkelhäutigen Massen geleitet.

Als ich in den armen Vierteln von Caracas herumlief, stieß ich auf einen Bewohner, Arturo Quiran, ein Handelsseemann und kein großer Fan von Chávez. Aber bei einem Bier an seinem Küchentisch erzählte er mir:

„Vor fünfzehn Jahren unter [dem damaligen Präsidenten] Carlos Andrés Pérez gab es eine Menge Geld in Venezuela. Wir nannten es den Ölboom. Hier in Venezuela gab es eine Menge Geld, aber wir sahen nichts davon.“

Aber dann kam Hugo Chávez und jetzt bekommen die Armen in seiner Nachbarschaft „medizinische Versorgung, kostenlose Operationen, Röntgenuntersuchung, Medikamente und Erziehung. Leute, die nie schreiben konnten, können jetzt ihre eigenen Papiere unterzeichnen.“

Das Robin Hood-Ding von Chávez – das Ölgeld von den Reichen an die Armen zu verteilen – wäre vielleicht von den USA knurrend akzeptiert worden, aber Chávez sagte mir: Wir sind keine Öl-Kolonie mehr“  und ging weiter … viel zu weit in den Augen der multinationalen Unternehmen.

Venezuela hatte Millionen Bauern ohne Land – und Millionen Hektar von unbebauten Land, das eine winzige Elite von Plantagenbesitzern an sich gerissen hatte. Chávez brachte 2001 ein Gesetz durch, das forderte, dass brach liegendes Land an die Landlosen verkauft werden muss. Das war ein Programm, das von venezolanischen Politikern auf Druck von John F. Kennedy als Teil seiner „Allianz für den Fortschritt“ versprochen worden war.

Der Heinz Coporation mit ihren Riesenplantagen gefiel das gar nicht. Als Vergeltung machte Heinz seine Ketchup-Fabrik im Staat Maturin zu und feuerte alle Arbeiter. Chávez beschlagnahmte die Heinz-Fabrik und gab den Arbeitern ihre Arbeit zurück. Chávez war sich nicht bewusst, dass er gerade die Tomaten der mächtigen amerikanischen Heinz-Familie und des Mannes von Frau Heinz, Senator John Kerry, jetzt US-Außenminister, zermatscht hatte.

Oder aber, wie ich Chávez kenne, hat er darauf gepfiffen.

Chávez konnte den Ketchup-Schlag, die Exxon-“Präsidentschaft“, sogar die Rücknahme eines Teils der Profite der Ölgesellschaften überleben, aber er hat gefährlich die Geduld von Amerikas am wenigsten zum Verzeihen bereiten Milliardären strapaziert – die Gebrüder Koch. Wie? Na, das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag. [Schaut euch dies an oder lest darüber in dem Buch „Billionaires & Ballot Bandits“ (Milliardäre und Wahl-Banditen) – geht zu BallatBandits.org].

Gewählte Präsidenten, die das Große Öl ärgern, sind im Exil gelandet – oder in Särgen. Mossadegh im Iran, nachdem er die BP-Ölfelder nationalisierte (1953), Elchibey, Präsident von Aserbeidschan, nachdem er sich weigerte, den Forderungen der BP nach seinen Kaspischen Ölfeldern nachzukommen, Präsident Alfredo Palacio von Ekuador, als er die Konzession von Occidental aufhob (2005).

„Dies ist ein Schachspiel, Herr Palast“, sagte Chávez zu mir, als er mir gerade ein sehr langes und sehr scharfes Schwert zeigte, das einst Símon Bolívar, dem Großen Befreier, gehörte und ich bin ein sehr guter Schachspieler.“

In dem Film „Das siebte Siegel“ setzt ein Ritter im Mittelalter sein Leben in einem Schachspiel mit dem Sensenmann. Der Tod mogelt natürlich und nimmt den Ritter mit sich. Kein Sterblicher kann unendlich gegen den Tod gewinnen, der in dieser Woche, wie Chávez sicher wusste, den neuen Bolívar von Venezuela Schachmatt setzte.

Aber mit einer letzten Geste hat der bolivarianische Großmeister einen brillianten Zug gemacht, indem er Vize-Präsident Nicolas Maduro, einen guten und anständigen Mann, zum Erben des Kampfes für die Leute der „ranchos“ machte. Die EIN PROZENT von Venezuela, die mit dem Tod von Chávez rechneten, um sich selbst wieder an die Macht und die Reichtümer zu bringen, die in keiner Wahl gewinnen konnten, sind wütend auf die Wahl von Maduro.

Chávez schickte 2004 Maduro zu mir in mein Büro in New York. In der heruntergekommenen Bude tauschten Maduro und ich Informationen über Mordanschläge und Öl-Politik aus.

Schon damals hatte Chávez sorgfältig vorgesorgt für den Tag, an dem Venezuelas Negros und Indios ihren König verlieren würden, um trotzdem weiterspielen zu können.

Klassenkampf auf dem Schachbrett. Selbst im Tod würde ich nicht gegen Hugo Chávez wetten.

Quelle: Greg Palast – übersetzt von Einar Schlereth

Übernommen aus http://lupocattivoblog.com

Siehe auch: Ein Tank voll Sprit ist billiger als ein LIter Wasser – das ganze Dilemma Venezuelas

Update: Boliviens Präsident Evo Morales spricht von Mord

Warum der Gold-Preis fällt – und worauf ein Anleger jetzt achten sollte

Der World Gold Council (WGC) hat Marktzahlen für das vierte Quartal 2012 veröffentlicht. Demnach wurde noch nie so viel in Geld in Gold investiert wie im vergangenen Jahr.

Mit 236,4 Milliarden US-Dollar beziffert der WGC die weltweite Goldnachfrage im vergangenen Jahr. Das entspricht einer Steigerung von 2 Prozent und wertmäßig einem neuen Allzeithoch. Die nachgefragte Goldmenge lag jedoch mit 4.405,5 Tonnen vier Prozent unter Vorjahr.

Im vierten Quartal 2012 betrug die Goldnachfrage 66,2 Milliarden US-Dollar, 6 Prozent mehr als in Q4 2011. In Tonnen gemessen ergab sich mit 1.195 Tonnen ein Plus von 4 Prozent.

Die Daten stammen vom Marktforscher Thomson Reuters GFMS, veröffentlicht durch den World Gold Council. Quelle: Goldreporter.de

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Im vierten Quartal 2012 wurden in Deutschland 26,1 Tonnen Gold im Wert von 1,44 Milliarden US-Dollar nachgefragt. Wertmäßig lag die deutsche Goldnachfrage damit nur noch knapp über dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre.

Laut aktuellen Zahlen des World Gold Council wurden im vierten Quartal 2012 in Deutschland Goldmünzen und Goldbarren im Wert von 1,445 Milliarden US-Dollar nachgefragt. Das entsprach 26,10 Tonnen. Gegenüber dem Vorquartal ging die deutsche Goldnachfrage damit um 5,6 Prozent (wertmäßig) beziehungsweise 9,4 Prozent (in Tonnen) zurück.

Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Goldnachfrage in Deutschland noch schwächer aus: minus 32,9 Prozent in US-Dollar gerechnet und minus 34,3 Prozent in Tonnen.

Das Gesamtjahr 2012 lieferte mit 110,4 Tonnen die mengenmäßig schwächste deutsche Goldnachfrage seit vier Jahren. In US-Dollar gemessen lag sie mit insgesamt 5,9 Milliarden US-Dollar höher als 2009 und 2010, aber gut 28 Prozent niedriger als im bisherigen Rekordjahr 2011.

Eine komplette Übersicht über die deutsche Goldnachfrage seit 2009 erhalten Sie in der folgenden Grafik.

Deutsche-Goldnachfrage-seit-20091

„Ich bin schon zu lange an der Börse, dass mir klar ist, dass es sich  um alles andere als einen manipulationsfreien Raum handelt“, kommentiert Jochen Stanzl, Chefredakteur des Gold- und Rohstoffreport. „Insbesondere große, mächtige Marktteilnehmer versuchen ständig, auf Kurse Einfluss  zu nehmen. So läuft das Spiel. Mag schon sein, dass interessierte Kreise in umsatzschwachen Zeiten gerne am Terminmarkt in Gold short gehen. Andere, mit ebenso großem Interesse in der Gegenrichtung, machen eventuell das Gegenteil (das ‚Goldminen-Kartell‘). Das Ergebnis, welches jeder Marktteilnehmer in Langfristcharts überprüfen kann, ist eine gigantische Performance.

Wenn ich einer unvoreingenommenen Person einen 10-Jahreschart von Gold zeigen würde, ohne zu sagen um welchen Basiswert es sich handelt, und dann die Frage stellen würde: Wurde dieser Basiswert manipuliert? Was wäre die Antwort? Käme jemand auf die Idee zu behaupten, es läge eine systematische Manipulation nach UNTEN vor?

Die Moral von dieser Geschichte ist ganz simpel: Man darf an der Börse nie seine Offenheit verlieren, insbesondere gegenüber guten Argumenten. Es ist sinnlos, sich in Basiswerte zu ‚verlieben‘. Die Kurse werden niemals machen was wir willen oder was wir uns wünschen. Wir können nur zur Kenntnis nehmen was passiert und daraus die hoffentlich richtigen Schlüsse ziehen.

Im Fall von Gold kann das bedeuten, dass man ganz einfach eine längere, möglicherweise auch jahrelange Underperformance hinnehmen muss, auch wenn die eigene Abneigung gegen das herrschende Papiergeldsystem einen immerwährenden Aufwärtstrend suggeriert.“

Wie richtig Jochen Stanzl liegt, zeigt allein der letzte Handelstag am vergangenen Freitag: Starinvestor George Soros trennte sich von der Hälfte seines Goldes – und der Preis an der Börse stürzte umgehend um rund 30 Dollar ab. Zum ersten Mal seit August letzten Jahres unterschritt er kurzzeitig die magische Marke von 1600 Dollar. Insgesamt verlor der Goldpreis allein letzte Woche rund 3,5 Prozent.

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Es gab allerdings auch diverse andere Gründe, aus denen Gold in den letzten Monaten gefallen ist: So sank beispielsweise trotz der Hochszeits-Saison in Indien die Nachfrage stark, weil die Rupie gegenüber dem Dollar erheblich an Wert verloren hat, berichtete dieser Tage reuters.

Die amerikanische Regierung hat sich nach der Wiederwahl entschlossen, der Eingrenzung der Staatsschulden nicht mehr höchste Priorität einzuräumen. Die genauso  turmhoch verschuldete japanische Regierung hat nach dem Führungswechsel ebenfalls die Notenpresse angeworfen. In Europa ist eine trügerische Ruhe eingekehrt, nachdem Banken vorzeitige Rückzahlungen von EZB-Hilfen angekündigt haben.

Gelöst ist dennoch kein einziges Problem, das die Krise überhaupt hat entstehen lassen. Es ist ein Hangeln entlang des Abgrundes. Inzwischen ist Griechenland eines der kleineren Probleme, mit denen Europa kämpft: Italien wird, falls Monti nächste Woche die Wahl verliert, in die nächste Krise stürzen, Spanien, Portugal und Irland stecken schon drin, Frankreich sehen immer mehr Fachleute inzwischen als schwergewichtigen neuen Kandidaten.  Alles zusammen bedeutet, dass sich durch mehr Geld an den Märkten zwar ein Pseudo-Wachstum entwickelt, das aber auf einem ständig einsturzgefährdeten Boden. Würde nun der Goldpreis steigen, würde diese Tatsache allen Anlegern unvermittelt klar werden. Sie wurden kaufen und den Preis damit weiter befeuern. Aber der Goldpreis sinkt – und das ist im Interesse aller beteiligten Staaten und Banken. Nun folgen die Anleger : Der am Freitag veröffentlichte COT-Report wies einen markant nachlassenden Optimismus großer wie kleiner Goldspekulanten aus.

„Bei der Anzahl offener Kontrakte, dem sogenannten Open Interest, kam es allerdings zu einem Zuwachs. Er erhöhte sich in der Zeit vom 5. bis 12. Februar von 423.982 auf 435.088 Kontrakte (+2,6 Prozent). Mit der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten ging es hingegen spürbar bergab, auf das niedrigste Niveau seit Mitte August. Sie ermäßigte sich nämlich von 174.607 auf 160.653 Kontrakte (- 8,0 Prozent). Bei den Großspekulanten (Non-Commercials) ging es mit der Netto-Long-Position von 137.465 auf 126.835 Futures (- 7,7 Prozent) nach unten, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) ein Rückgang von 37.142 auf 33.818 Kontrakte (- 8,9 Prozent) zu Buche schlug.

Für zunehmende Nervosität sorgte eine Meldung der Securities Exchange Commission, dass zwei Großinvestoren ihre Anteile bei diversen Gold-ETFs komplett abgebaut bzw. erheblich reduziert haben. In diesem Zusammenhang wurden vor allem die beiden US-Milliardäre  George Soros und Louis Moore Bacon genannt, während John Paulson dem sicheren Hafen weiter die Treue hielt. Nach zwölf Jahren mit steigenden Goldpreisen wächst mittlerweile die Sorge, dass im Jahr 13 ein Trendwechsel droht. Seit dem Jahreswechsel ist zwar ein Verlust in Höhe von vier Prozent angefallen, von einer Massenflucht kann allerdings noch nicht gesprochen werden. Notenbanken sowie Käufer aus China und Indien dürften einen Trendwechsel des Edelmetalls nach unten verhindern. Laut World Gold Council nahm deren Goldappetit im vierten Quartal deutlich zu. Gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode kletterte die nachgefragte Goldmenge um vier Prozent auf 1.195,90 Tonnen.“ (Quelle: Wallstreet online).

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„Der Goldpreis reagiert (stark) auf erwartete künftige Entwicklungen (wie etwa eine herannahende Finanz- und Wirtschaftskrise); und die tatsächlichen Käufe der Zentralbanken, die mit Blick auf das Volumen für den Goldmarkt natürlich bedeutsam sind, scheinen eher nachlaufende Indikatoren zu sein. Das wiederum unterstützt die Überlegung, dass es keine ‚mechanische Formel‘ gibt, die eine einfache Herleitung der künftigen Preisentwicklung des gelben Metalls erlaubt. Vielmehr erscheint es bei Goldpreisprognosen notwendig zu sein, eine Vielzahl von Faktoren ‚im Auge‘ zu haben, sie zu beobachten und letztlich ‚richtig‘ deuten zu können“, schreibt Thorsten Polleit im Degussa-Marktreport, und erklärt das so:

„Die nachlassenden ‚Krisenbefürchtungen‘ und der damit einhergehende Konjunkturoptimismus beeinflussen das Preisgefüge in den Edelmetallmärkten stark. Während die Preise der konjunkturabhängigen Metalle wie vor allem Platin und Palladium in den letzten zwei Wochen weiter zulegten, setzte sich der Preisrückgang beim Gold fort. Ganz offensichtlich bildet sich die ‚Prämie‘, die der Goldpreis als ’sicherer Hafen‘ in der Zeit der akuten Krise aufgebaut hat, zurück.

Vor allem zwei (miteinander verbundene) Faktoren sollten an dieser Stelle jedoch nicht übersehen werden, die dem Goldpreis früher oder später helfen sollten. Erstens: Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ist nicht vorbei. Die Probleme verlagern sich vielmehr: Aus einer ‚Kreditkrise‘ dürfte eine ‚Währungskrise‘ werden.  Sobald diese Veränderung der Krisenlage offen erkennbar wird (Stichwort ‚Abwertungswettlauf‘), könnte auch die Nachfrage nach Gold (und auch anderen Edelmetallen) krisenbedingt wieder zunehmen und einen höheren Goldpreis in Aussicht stellen. Zweitens: Die Zentralbanken der aufstrebenden Volkswirtschaften setzen den Auf- und Ausbau ihrer offiziellen Goldreserven fort – das gilt vor allem für Russland, dessen Goldbestand sich Ende 2012 auf 30,79 Millionen Feinunzen belief, ein Anstieg von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die offiziellen Goldkäufe der Zentralbanken dürften dabei das Bestreben widerspiegeln, sich gegen eine mögliche Entwertung der bedeutenden Währungen – wie US-Dollar, Euro, Yen, Britisches Pfund und Schweizer Franken – abzusichern.

Abschließend soll noch auf einen interessanten Umstand hingewiesen werden: nämlich dass zwischen dem Goldpreis und fundamentalen Nachfragefaktoren – wie zum Beispiel den Goldkäufen der Zentralbanken – nicht notwendigerweise ein systematischer Zusammenhang bestehen muss. Zwar nahmen die Goldreserven seit den frühen 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ab, und der Goldpreis sank. Aber seit März 2001 (der Goldpreis erreichte hier seinen Tiefpunkt von 257,95 USD pro Feinunze) bis März 2009 galt das Umgekehrte: Die Reserven nahmen weiter ab, der Goldpreis stieg jedoch stark an.“

Fazit: Die Gefahr einer weltweiten Krise ist keineswegs gebannt – im Gegenteil.  Wo immer man hinschaut, warten ungelöste Probleme: Die USA bekommen ihr Schuldenproblem nicht in den Griff – Japan hat die Geldpresse bis zum Anschlag aufgedreht – Europas größtes Problem ist nicht Griechenland oder Zypern, sondern die Tatsache, dass immer mehr Garanten für die Finanzierung der Rettungsschirme aus wirtschaftlichen Gründen ausfallen könnten. Ein niedriger Goldpreis nützt allen, die sich jetzt absichern wollen: Den Notenbanken ebenso wie den Staaten und den großen Investoren. Wenn Konzerne wie der des George Soros aus dem Gold aussteigen, sollte man sich nicht täuschen lassen: Hier geht es einfach darum, Gelder frei zu bekommen, um durch andere Investitionen mehr Geld zu verdienen, als es mit Gold momentan möglich ist. Bei Bedarf kann genauso schnell wieder umgeschichtet werden.

Wer also freie Mittel hat, um sie in physischem Gold anzulegen – und es sich leisten kann zu warten, sollte jetzt die Möglichkeit nutzen, sich verhältnismäßig günstig einzudecken.

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