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Warum der Gold-Preis fällt – und worauf ein Anleger jetzt achten sollte

Der World Gold Council (WGC) hat Marktzahlen für das vierte Quartal 2012 veröffentlicht. Demnach wurde noch nie so viel in Geld in Gold investiert wie im vergangenen Jahr.

Mit 236,4 Milliarden US-Dollar beziffert der WGC die weltweite Goldnachfrage im vergangenen Jahr. Das entspricht einer Steigerung von 2 Prozent und wertmäßig einem neuen Allzeithoch. Die nachgefragte Goldmenge lag jedoch mit 4.405,5 Tonnen vier Prozent unter Vorjahr.

Im vierten Quartal 2012 betrug die Goldnachfrage 66,2 Milliarden US-Dollar, 6 Prozent mehr als in Q4 2011. In Tonnen gemessen ergab sich mit 1.195 Tonnen ein Plus von 4 Prozent.

Die Daten stammen vom Marktforscher Thomson Reuters GFMS, veröffentlicht durch den World Gold Council. Quelle: Goldreporter.de

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Im vierten Quartal 2012 wurden in Deutschland 26,1 Tonnen Gold im Wert von 1,44 Milliarden US-Dollar nachgefragt. Wertmäßig lag die deutsche Goldnachfrage damit nur noch knapp über dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre.

Laut aktuellen Zahlen des World Gold Council wurden im vierten Quartal 2012 in Deutschland Goldmünzen und Goldbarren im Wert von 1,445 Milliarden US-Dollar nachgefragt. Das entsprach 26,10 Tonnen. Gegenüber dem Vorquartal ging die deutsche Goldnachfrage damit um 5,6 Prozent (wertmäßig) beziehungsweise 9,4 Prozent (in Tonnen) zurück.

Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Goldnachfrage in Deutschland noch schwächer aus: minus 32,9 Prozent in US-Dollar gerechnet und minus 34,3 Prozent in Tonnen.

Das Gesamtjahr 2012 lieferte mit 110,4 Tonnen die mengenmäßig schwächste deutsche Goldnachfrage seit vier Jahren. In US-Dollar gemessen lag sie mit insgesamt 5,9 Milliarden US-Dollar höher als 2009 und 2010, aber gut 28 Prozent niedriger als im bisherigen Rekordjahr 2011.

Eine komplette Übersicht über die deutsche Goldnachfrage seit 2009 erhalten Sie in der folgenden Grafik.

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„Ich bin schon zu lange an der Börse, dass mir klar ist, dass es sich  um alles andere als einen manipulationsfreien Raum handelt“, kommentiert Jochen Stanzl, Chefredakteur des Gold- und Rohstoffreport. „Insbesondere große, mächtige Marktteilnehmer versuchen ständig, auf Kurse Einfluss  zu nehmen. So läuft das Spiel. Mag schon sein, dass interessierte Kreise in umsatzschwachen Zeiten gerne am Terminmarkt in Gold short gehen. Andere, mit ebenso großem Interesse in der Gegenrichtung, machen eventuell das Gegenteil (das ‚Goldminen-Kartell‘). Das Ergebnis, welches jeder Marktteilnehmer in Langfristcharts überprüfen kann, ist eine gigantische Performance.

Wenn ich einer unvoreingenommenen Person einen 10-Jahreschart von Gold zeigen würde, ohne zu sagen um welchen Basiswert es sich handelt, und dann die Frage stellen würde: Wurde dieser Basiswert manipuliert? Was wäre die Antwort? Käme jemand auf die Idee zu behaupten, es läge eine systematische Manipulation nach UNTEN vor?

Die Moral von dieser Geschichte ist ganz simpel: Man darf an der Börse nie seine Offenheit verlieren, insbesondere gegenüber guten Argumenten. Es ist sinnlos, sich in Basiswerte zu ‚verlieben‘. Die Kurse werden niemals machen was wir willen oder was wir uns wünschen. Wir können nur zur Kenntnis nehmen was passiert und daraus die hoffentlich richtigen Schlüsse ziehen.

Im Fall von Gold kann das bedeuten, dass man ganz einfach eine längere, möglicherweise auch jahrelange Underperformance hinnehmen muss, auch wenn die eigene Abneigung gegen das herrschende Papiergeldsystem einen immerwährenden Aufwärtstrend suggeriert.“

Wie richtig Jochen Stanzl liegt, zeigt allein der letzte Handelstag am vergangenen Freitag: Starinvestor George Soros trennte sich von der Hälfte seines Goldes – und der Preis an der Börse stürzte umgehend um rund 30 Dollar ab. Zum ersten Mal seit August letzten Jahres unterschritt er kurzzeitig die magische Marke von 1600 Dollar. Insgesamt verlor der Goldpreis allein letzte Woche rund 3,5 Prozent.

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Es gab allerdings auch diverse andere Gründe, aus denen Gold in den letzten Monaten gefallen ist: So sank beispielsweise trotz der Hochszeits-Saison in Indien die Nachfrage stark, weil die Rupie gegenüber dem Dollar erheblich an Wert verloren hat, berichtete dieser Tage reuters.

Die amerikanische Regierung hat sich nach der Wiederwahl entschlossen, der Eingrenzung der Staatsschulden nicht mehr höchste Priorität einzuräumen. Die genauso  turmhoch verschuldete japanische Regierung hat nach dem Führungswechsel ebenfalls die Notenpresse angeworfen. In Europa ist eine trügerische Ruhe eingekehrt, nachdem Banken vorzeitige Rückzahlungen von EZB-Hilfen angekündigt haben.

Gelöst ist dennoch kein einziges Problem, das die Krise überhaupt hat entstehen lassen. Es ist ein Hangeln entlang des Abgrundes. Inzwischen ist Griechenland eines der kleineren Probleme, mit denen Europa kämpft: Italien wird, falls Monti nächste Woche die Wahl verliert, in die nächste Krise stürzen, Spanien, Portugal und Irland stecken schon drin, Frankreich sehen immer mehr Fachleute inzwischen als schwergewichtigen neuen Kandidaten.  Alles zusammen bedeutet, dass sich durch mehr Geld an den Märkten zwar ein Pseudo-Wachstum entwickelt, das aber auf einem ständig einsturzgefährdeten Boden. Würde nun der Goldpreis steigen, würde diese Tatsache allen Anlegern unvermittelt klar werden. Sie wurden kaufen und den Preis damit weiter befeuern. Aber der Goldpreis sinkt – und das ist im Interesse aller beteiligten Staaten und Banken. Nun folgen die Anleger : Der am Freitag veröffentlichte COT-Report wies einen markant nachlassenden Optimismus großer wie kleiner Goldspekulanten aus.

„Bei der Anzahl offener Kontrakte, dem sogenannten Open Interest, kam es allerdings zu einem Zuwachs. Er erhöhte sich in der Zeit vom 5. bis 12. Februar von 423.982 auf 435.088 Kontrakte (+2,6 Prozent). Mit der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten ging es hingegen spürbar bergab, auf das niedrigste Niveau seit Mitte August. Sie ermäßigte sich nämlich von 174.607 auf 160.653 Kontrakte (- 8,0 Prozent). Bei den Großspekulanten (Non-Commercials) ging es mit der Netto-Long-Position von 137.465 auf 126.835 Futures (- 7,7 Prozent) nach unten, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) ein Rückgang von 37.142 auf 33.818 Kontrakte (- 8,9 Prozent) zu Buche schlug.

Für zunehmende Nervosität sorgte eine Meldung der Securities Exchange Commission, dass zwei Großinvestoren ihre Anteile bei diversen Gold-ETFs komplett abgebaut bzw. erheblich reduziert haben. In diesem Zusammenhang wurden vor allem die beiden US-Milliardäre  George Soros und Louis Moore Bacon genannt, während John Paulson dem sicheren Hafen weiter die Treue hielt. Nach zwölf Jahren mit steigenden Goldpreisen wächst mittlerweile die Sorge, dass im Jahr 13 ein Trendwechsel droht. Seit dem Jahreswechsel ist zwar ein Verlust in Höhe von vier Prozent angefallen, von einer Massenflucht kann allerdings noch nicht gesprochen werden. Notenbanken sowie Käufer aus China und Indien dürften einen Trendwechsel des Edelmetalls nach unten verhindern. Laut World Gold Council nahm deren Goldappetit im vierten Quartal deutlich zu. Gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode kletterte die nachgefragte Goldmenge um vier Prozent auf 1.195,90 Tonnen.“ (Quelle: Wallstreet online).

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„Der Goldpreis reagiert (stark) auf erwartete künftige Entwicklungen (wie etwa eine herannahende Finanz- und Wirtschaftskrise); und die tatsächlichen Käufe der Zentralbanken, die mit Blick auf das Volumen für den Goldmarkt natürlich bedeutsam sind, scheinen eher nachlaufende Indikatoren zu sein. Das wiederum unterstützt die Überlegung, dass es keine ‚mechanische Formel‘ gibt, die eine einfache Herleitung der künftigen Preisentwicklung des gelben Metalls erlaubt. Vielmehr erscheint es bei Goldpreisprognosen notwendig zu sein, eine Vielzahl von Faktoren ‚im Auge‘ zu haben, sie zu beobachten und letztlich ‚richtig‘ deuten zu können“, schreibt Thorsten Polleit im Degussa-Marktreport, und erklärt das so:

„Die nachlassenden ‚Krisenbefürchtungen‘ und der damit einhergehende Konjunkturoptimismus beeinflussen das Preisgefüge in den Edelmetallmärkten stark. Während die Preise der konjunkturabhängigen Metalle wie vor allem Platin und Palladium in den letzten zwei Wochen weiter zulegten, setzte sich der Preisrückgang beim Gold fort. Ganz offensichtlich bildet sich die ‚Prämie‘, die der Goldpreis als ’sicherer Hafen‘ in der Zeit der akuten Krise aufgebaut hat, zurück.

Vor allem zwei (miteinander verbundene) Faktoren sollten an dieser Stelle jedoch nicht übersehen werden, die dem Goldpreis früher oder später helfen sollten. Erstens: Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ist nicht vorbei. Die Probleme verlagern sich vielmehr: Aus einer ‚Kreditkrise‘ dürfte eine ‚Währungskrise‘ werden.  Sobald diese Veränderung der Krisenlage offen erkennbar wird (Stichwort ‚Abwertungswettlauf‘), könnte auch die Nachfrage nach Gold (und auch anderen Edelmetallen) krisenbedingt wieder zunehmen und einen höheren Goldpreis in Aussicht stellen. Zweitens: Die Zentralbanken der aufstrebenden Volkswirtschaften setzen den Auf- und Ausbau ihrer offiziellen Goldreserven fort – das gilt vor allem für Russland, dessen Goldbestand sich Ende 2012 auf 30,79 Millionen Feinunzen belief, ein Anstieg von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die offiziellen Goldkäufe der Zentralbanken dürften dabei das Bestreben widerspiegeln, sich gegen eine mögliche Entwertung der bedeutenden Währungen – wie US-Dollar, Euro, Yen, Britisches Pfund und Schweizer Franken – abzusichern.

Abschließend soll noch auf einen interessanten Umstand hingewiesen werden: nämlich dass zwischen dem Goldpreis und fundamentalen Nachfragefaktoren – wie zum Beispiel den Goldkäufen der Zentralbanken – nicht notwendigerweise ein systematischer Zusammenhang bestehen muss. Zwar nahmen die Goldreserven seit den frühen 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ab, und der Goldpreis sank. Aber seit März 2001 (der Goldpreis erreichte hier seinen Tiefpunkt von 257,95 USD pro Feinunze) bis März 2009 galt das Umgekehrte: Die Reserven nahmen weiter ab, der Goldpreis stieg jedoch stark an.“

Fazit: Die Gefahr einer weltweiten Krise ist keineswegs gebannt – im Gegenteil.  Wo immer man hinschaut, warten ungelöste Probleme: Die USA bekommen ihr Schuldenproblem nicht in den Griff – Japan hat die Geldpresse bis zum Anschlag aufgedreht – Europas größtes Problem ist nicht Griechenland oder Zypern, sondern die Tatsache, dass immer mehr Garanten für die Finanzierung der Rettungsschirme aus wirtschaftlichen Gründen ausfallen könnten. Ein niedriger Goldpreis nützt allen, die sich jetzt absichern wollen: Den Notenbanken ebenso wie den Staaten und den großen Investoren. Wenn Konzerne wie der des George Soros aus dem Gold aussteigen, sollte man sich nicht täuschen lassen: Hier geht es einfach darum, Gelder frei zu bekommen, um durch andere Investitionen mehr Geld zu verdienen, als es mit Gold momentan möglich ist. Bei Bedarf kann genauso schnell wieder umgeschichtet werden.

Wer also freie Mittel hat, um sie in physischem Gold anzulegen – und es sich leisten kann zu warten, sollte jetzt die Möglichkeit nutzen, sich verhältnismäßig günstig einzudecken.

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Tibet: Ein Volk im Würgegriff protestiert mit immer mehr Selbstverbrennungen

Es war nur ein kurzer Beitrag im ZDF heute journal – aber er war ungewöhnlich offen: Es ging um die Selbstverbrennungen in Tibet, mit dem die verzweifelten Menschen auf ihre hilflose Situation aufmerksam machen wollen. Seit sich das Nachbarland China 1951 das Land auf dem Dach der Welt einverleibt hat – chinesisch heißt das „befreit“ – wird die tibetische Kultur systematisch verdrängt. Chinesen siedeln in der „Provinz“, Soldaten kontrollieren die einheimische Bevölkerung und behandeln sie mehr als grob.

Was sucht das Riesen-Reich China in Tibet? Die Antwort ist einfach Wasser. Weite Teile Chinas sind bereits jetzt viel zu trocken – es gibt Wissenschaftler, die behaupten, dass die Hauptstadt Pekings bereits jetzt nicht mehr vor dem Wüstensand zu retten ist.

In Tibet gibt es mehr als 20 Flüsse mit einem Einzugsgebiet von über 10 000  und über 100 Flüsse mit einem Einzugsgebiet von über 2000 Quadratkilometern. Sie führen in der Regel sehr viel Wasser von guter Qualität. Die größten Flüsse sind der Jinshajiang, der Nujiang, der Lancangjiang und der Yarlung Zangbo. Mehrere Flüsse Tibets fließen in Nachbarländer, wo sie dann Ganges, Indus, Brahmaputra, Mekong, Salween und Irawadi heißen. Der Yarlung Zangbo ist der größte Fluß Tibets. Innerhalb Chinas hat der Yarlung Zangbo eine Länge von 2057 Kilometern. In Indien heißt er Brahmaputra. China staut die Flüsse in riesigen Stauseen, um der Volksrepublik dauerhaft Trinkwasser-Reserven zu sichern.

Dazu kommt, dass das Hochplateau Tibets  die meisten Seen und die größten Seefläche der Welt aufweist Es gibt mehr Salzwasserseen als Süßwasserseen. 17 Seen, die alle eine Fläche von mehr als 50 Quadratkilometer haben, liegen über 5000 Meter hoch. Im Bild unten sieht man den Yamzhog Yumco, aufgenommen von der Freundschaftsstraße zwischen Lhasa und Gyangzê von Peter Vigier.

Seit Juni 2012 hat China Individualtourismus in Tibet verboten. Reisegruppen (ab fünf Personen) müssen einen chinesischen Führer dabei haben. Ausländische Medienvertreter dürfen nicht nach Tibet reisen. Und die chinesischen Behörden in den tibetischen Regionen sollen die zunehmenden Selbstverbrennungen (innerhalb der letzten beiden Jahren rund 100) unterbinden – was zu noch mehr Druck auf die Bevölkerung führt (siehe FAZ).

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Protest gegen die gewaltsame Unterdrückung durch China in Form von Selbstverbrennung – das ist in der westlichen Gedankenwelt nur schwer nachvollziehbar. Und wieso bedienen sich vor allem Mönche und Nonnen dieser radikalen Methode, wo doch der Buddhismus auf Gewaltlosigkeit gründet?

Man muss sich dazu klar machen, in welcher Lage das tibetische Volk ist. Kein Land der Welt wird sich mit der größten Volkswirtschaft der Erde China anlegen, um Tibet zu helfen. Bereits auf Treffen westlicher Politiker mit dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, reagiert die Volksrepublik äußerst verschnupft, sagt Termine ab, verzögert Abkommen. So beschränken sich die Staaten darauf, Chinas Handeln in Tibet zu kritisieren und ab und an dem Dalai Lama die Hand zu geben.

Die Klöster des Landes sind traditionell auch die Zentren der Bildung. Während die einfache Bevölkerung zumeist eine Glaubensmischung aus Bön – dem alten tibetischen Schamanismus und der tibetischen Form des Buddhismus, des Lamaismus praktiziert, studiert man in den Klöstern eine ausgefeilte Denkweise, praktiziert unzählige, komplizierte Rituale und verfeinert den Geist in jeder nur denkbaren Weise. Hier erkannte man schnell das Ziel der chinesischen Politik: Die buddhistische Tradition sollte zu einer Art Folklore degradiert, Touristen farbenfroh und friedfertig präsentiert und ansonsten bedeutungslos werden. Hier setzte deshalb China von Beginn an auch den Schwerpunkt der Unterdrückung: Die Mönche und Nonnen sollten zum Schweigen gebracht werden (siehe dazu tibetfocus.com).

Der Buddhismus sieht den Tod nicht als Ende des Lebens. Er ist, vereinfacht gesagt, ein Ausstieg aus einem sterbenden Körper, dem Wiedergeburten so lange folgen werden, bis  das höchste Stadium der Erleuchtung erreicht ist. Negative Handlungen, zu denen der Selbstmord gehört, verlängern den Weg (vergl. faz.net) . Wenn man nun aber betrachtet, wie jung die meisten Menschen waren, die sich in den letzten Jahren selbst entzündet haben – und dass manchen nur noch dieser drastische Weg sinnvoll erscheint, um überhaupt Aufmerksamkeit in der übrigen Welt zu erregen, erscheint ihr Vorgehen in einem anderen Licht.

Die „Welt“ wird wohl auch weiterhin nicht aktiv werden, um Tibet zu befreien. So bleibt uns einfachen Menschen eins zu tun: Wir müssen aufmerksam machen auf die Dinge, die dort geschehen, damit das Licht der Öffentlichkeit auf sie fällt. Nur so kann verhindert werden, dass irgendwann die ursprüngliche tibetische Kultur wirklich nur noch im Museum zu besichtigen sein wird.

Siehe auch:

www.tibetfocus.com  und

http://tibet.net/

Update: Chinas latest restrictions for Tibetans: No passports

Update: 105. Selbstverbrennung

Update: Selbstverbrennungen: Chinas Tibet-Funktionäre ätzen gegen „Dalai Lama-Clique

Update: China erlaubt Bilder des Dalai Lama

Update: Internet für Tibeter ausschließlich mit gläserner Identität

Update: Liberalisiert China seine Tibet-Politik? Brisantes Buch im Köcher

Update: No one likes the Dalai Lama any more

Update: A new wave of torture hits Tibet

Update: Dalai Lama kündigt die Wiedergeburt auf

Update: The golden urn – Even China accepts that only the Dalai Lama can legitimise its rule in Tibet

Update: Tibeter verbrennt sich aus Protest in China

Facebook zählt eine Milliarde Mitglieder

Facebook-Logo: Eine Milliarde Nutzer am 14. September 2012 nach eigenen Angaben

Jeder siebte Mensch ist rein rechnerisch dabei: Facebook meldet eine Milliarde Nutzerkonten. Damit ist das 2004 gestartete soziale Netzwerk das erfolgreichste der Welt – und China ist noch nicht einmal dabei.

Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook hat jetzt nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde aktive Nutzer. Gründer Mark Zuckerberg verkündete die Rekordmarke am Donnerstag mit einem Facebook-Eintrag. „Einer Milliarde Menschen zu helfen, ist unglaublich, es erfüllt einen mit Demut und es ist das, worauf ich mit Abstand am meisten stolz in meinem Leben bin“, schrieb der 28-Jährige.

Rein rechnerisch ist damit etwa jeder siebte Erdbewohner bei Facebook. Das Unternehmen schreibt vor, dass Mitglieder sich mit ihrem Klarnamen registrieren müssen – pro Person soll nur ein Nutzerkonto eröffnet werden. Inwiefern dies zutrifft, bleibt allerdings fraglich.

Die Milliarden-Marke wurde laut dem 2004 gestarteten Netzwerk bereits am 14. September überschritten, mit der Jubelmeldung wurde bis jetzt gewartet. Außerdem nannte das Unternehmen weitere Zahlen:

  • 22 Jahre ist das ungefähre Durchschnittsalter der Nutzer,
  • 1,13 Billionen „Gefällt mir“-Angaben gibt es auf der Plattform,
  • 140,3 Milliarden Freundschaftsverbindungen,
  • 219 Milliarden geteilte Fotos,
  • 17 Milliarden Check-ins,
  • 600 Millionen Menschen nutzen Facebook mindestens einmal im Monat auf einem Handy oder Tablet.

Für Zuckerberg zementiert die Rekordmarke auch die geschäftliche Zukunft des Unternehmens. „Die Frage für die nächsten fünf oder zehn Jahre wird nicht sein, ob Facebook zwei oder drei Milliarden erreicht“, sagte er in einem Interview mit dem Magazin „Businessweek“.

Facebook Chart zeigen kämpft gerade darum, die Einnahmen schneller zu steigern, während die Aktie schwächelt. Mögliche Neu-Nutzer könnten aus Asien kommen. In China haben die rund 1,3 Milliarden Einwohner bisher – zumindest offiziell – noch keinen Zugriff auf das Netzwerk.

Zuletzt hatte Facebook seine Anstrengungen verstärkt, unerwünschte Nutzer aus dem Netzwerk zu werfen und sogenannte Fake-Accounts zu löschen. Gegen die Netzwerk-Regeln verstößt auch, wer ein Pseudonym verwendet und dem Werbenetzwerk nicht seinen richtigen Namen nennen will.

Warum die Aktie abgestürzt ist

Quelle: Süddeutsche

Gerade erst schien das Vertrauen der Anleger wieder da zu sein. Doch ein Artikel des einflussreichen Anlegermagazins „Barron’s“ reicht, um es wieder zu erschüttern. Die Aktie sei nicht mehr als 15 Dollar wert, heißt es darin. Die Investoren reagieren prompt. Dabei muss die Zeitschrift selbst eingestehen, dass kaum jemand ihre düstere Prognose teilt.

Mark Zuckerberg dürfte die Lust am Lesen vergangen sein. Erst vergangene Woche konnte der Facebook-Gründer aus dem US-Magazin Forbes erfahren, dass er auf der Liste der 400 reichsten Amerikaner der Verlierer des Jahres ist. Dass sein Vermögen seit dem verpatzten Facebook-Börsengang deutlich geschrumpft ist, dürfte Zuckerberg schon selbst gemerkt haben. Schlimmer, weil eher unerwartet, traf Zuckerberg und sein Unternehmen aber womöglich ein Artikel im Magazin Barron’s vom Wochenende: Mit seiner Titelstory „Still too pricey“, „Immer noch zu teuer“, löste das einflussreiche Anlegermagazin einen heftigen Absturz der Facebook-Aktie aus.

Forbes-Rangliste Armer Zuckerberg  (Foto: Bloomberg)

„Sollte man die Aktie kaufen“, fragt der Autor des Artikels – und gibt auch gleich selbst die Antwort: „Nein.“ Daraufhin rauschte der Kurs der Facebook-Papiere am Montag nach unten. Bis zum Börsenschluss in New York verlor die Aktie mehr als neun Prozent auf 20,79 Dollar. Das war der schlimmste Einbruch seit dem Börsengang im Mai.Vor vier Monaten war Facebook mit einem Kurs von 38 Dollar an der Börse gestartet. Dem vorangegangenen Hype folgte allerdings schnell Ernüchterung, schon in den ersten Wochen war die Aktie bis auf 17,55 Dollar gefallen. Bereits damals hatte Barron’s von einem Kauf abgeraten. „Trefft Euch mit Euren Freunden bei Facebook – aber lasst die Finger von den Aktien“, schrieb das Magazin.

Nach dem katastrophalen Börsenstart hielt sich Zuckerberg lange bedeckt. Vor zwei Wochen ging er dann aber in die Offensive: Mit einer für seine Verhältnisse ungewöhnlich langen Rede wandte er sich an die Anleger. Der 28-Jährige zeigte sich enttäuscht ob des schlechten Abschneidens auf dem Börsenparkett – zugleich versuchte er aber, mit neuen Visionen und beruhigenden Worten das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Mit Erfolg: Der Aktienkurs erholte sich wieder leicht, das Schlimmste schien erst einmal überstanden.

Seither hat sich an der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens nicht viel geändert. Der neuerliche Kurseinbruch zeigt einmal mehr, welchen Anteil die Psychologie an der Kursentwicklung hat. Und er zeigt vor allem, wie fragil das Vertrauen der Investoren in die wirtschaftliche Zukunft des sozialen Netzwerks ist.

Barron’s hält auch den aktuellen – ohnehin schon niedrigen – Preis der Facebook-Aktie für völlig überbewertet.

Aber warum? Das soziale Netzwerk hat fast eine Milliarde Mitglieder. Das alleine bringt jedoch noch kein Geld. Facebook muss sich auf dem Werbemarkt gegen Konkurrenten wie Google oder Apple durchsetzen. Und genau hier setzt die Kritik im Barron’s an: Immer mehr Facebook-User nutzten das soziale Netzwerk über dessen App auf einem mobilen Endgerät, schreibt das Magazin. Mehr als die Hälfte der Mitglieder logge sich inzwischen über Smartphones oder Tablets ein, und dieser Trend werde sich fortsetzen.

Darauf sei das Unternehmen nicht vorbereitet. Die Werbung auf den traditionellen PC, über die Facebook das meiste Geld verdient, verliere zunehmend an Bedeutung. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Auch Zuckerberg hatte bei seiner Rede Anfang September zugegeben, dass sein Konzern die Entwicklung bei mobilen Endgeräten bisher verschlafen habe. Man sei aber nun dabei, das zu ändern, versprach er. Konkrete Maßnahmen nannte er nicht.

Das Problem bei Smartphone-Werbung: Die kleinen Bildschirme bieten nicht viel Platz, um Werbung zu platzieren, ohne die eigenen Nutzer zu vergraulen. Hier sieht Barron’sdie Konkurrenten Apple und Google im Vorteil. Neuen Analysen des Marketingunternehmens EMarketer zufolge hat Facebook dieses Jahr nur einen Anteil von 2,8 Prozent am mobilen Anzeigemarkt in den USA. Insgesamt sind hier 2,6 Milliarden Dollar zu holen. Marktführer Google hat einen Anteil von 55 Prozent.

Die Aktie des Facebook-Rivalen bewegt sich – ebenso wie die von Apple – derzeit genau in die entgegengesetzte Richtung. Der Google-Kurs erreichte am Montag ein neues Allzeithoch, die Papiere stiegen auf 750 Dollar. Die Apple-Aktien, die Barron’s übrigens empfiehlt, hatten zum Verkaufsstart des neuen iPhones kurzzeitig ebenfalls die 700er-Marke übersprungen.

Was die Facebook-Aktie nun eigentlich wert ist? „15 Dollar vielleicht“, so die Einschätzung des Magazins. So tief ist die Aktie noch nicht gefallen.

Barron’s macht in seinem Artikel aber deutlich, dass es mit seinem düsteren Ausblick recht alleine dasteht. „Unsere Prognose ist zugegebenermaßen außergewöhnlich“, heißt es. Gerade mal einer von fast 40 Wall-Street-Analysten, die sich mit Facebook beschäftigten, habe ein Preisziel für die Aktie von 15 Dollar. Die meisten lägen um die 30 Dollar, nicht wenige sprechen sogar von 40 Dollar.

Wenigstens das wird Zuckerberg gerne lesen.

 

Update: Mark Zuckerberg: „Wir machen mehr Fehler als andere Unternehmen“

Update: Facebook verdient dank Werbung glänzend