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Haiku für meinen alten Apfelbaum

In meinem Garten steht ein alter Apfelbaum. Er ist der letzte von vieren, die dort vor über 30 Jahren standen, als ich einzog. Damals zählte er schon mehr als 50 Lenze.

Er ist jetzt richtig alt geworden. Die letzten dürren Sommer hat er gar nicht gut vertragen, trotz vieler Extraportionen Wasser riefen seine Wurzeln unter meinen nackten Füßen ständig nach mehr. Inzwischen sind drei seiner einst fünf starken Arme abgestorben, Flechten haben sich auf ihm angesiedelt. Misteln wohnen in seinen Zweigen, einen Teil seiner Rinde hat der Specht abgehackt. Und doch blüht er grade wieder wie ein Jüngling. Aus wundervollen, pinkfarbenen Knospen werden zarte, weiß-rosa Blüten, bevor er die ganze Fläche um sich herum mit Blattschnee beregnet.

Nachwuchs ist gepflanzt. Aber ich werde nicht mehr erleben, wie aus ihm starke, kraftvolle Bäume werden. Wenn sie groß genug sind, um Blütenblätter regnen zu lassen, weil meine Nachfolger sie hoffentlich nicht abgesägt haben, werde ich nicht mehr sein. Auch deshalb liebe ich meinen alten Freund sehr. Viele Tränen habe ich zu seinen Füßen geweint, und noch viel mehr schöne, entspannte Sonnenstunden unter seinen Zweigen verbracht. Er wird auch dieses Jahr extra Wasser bekommen, damit er mich noch eine Weile begleitet.

Haiku ist eine alte japanische Form des Gedichts. Dabei haben die erste und die dritte Zeile jeweils fünf Silben, die zweite sieben. Aufgrund der starken Unterschiede in der Sprache ist die genaue Silbenfolge in unserer Sprache nicht bindend.

Über die vielen Irrtümer der Liebe – und was Liebe wirklich ist…

Liebe – was ist das? Wieviel davon brauchen wir, wie bekommen wir sie am sichersten und wo liegen die größten Fallen bei unserem Suchen nach Liebe? Osho hat dazu kluge Antworten gegeben. Sie sind sicher nicht stromlinienförmig – aber von universeller Wahrheit.

Zur Liebe zwischen Mann und Frau sagt Osho: Liebe ist nur echt, wenn sie dem Partner die Freiheit des eigenständigen Raumes lässt. Tut sie das nicht, wirkt sie zerstörerisch. Und: Liebe kommt von selbst – ohne dass man etwas dazu tut. Sie kann auch wieder verschwinden. Das Leben ist ein ständiger Wandel – nichts lebt ewig. Liebe die Blumen – aber kralle dich nicht an einer einzigen fest – du könntest an einer toten Blume kleben, an einer Liebe, die nur noch aus Erinnerung besteht…