Es nennt sich Trapwire und ist ein mächtiges Computerprogramm. Es sammelt Daten aus den verschiedensten Überwachungsaktivitäten und führt sie zusammen, um Verhaltensmuster zu erstellen. Offiziell geht es wie immer um den Kampf gegen den „Terror“. Tatsächlich wird es aber auch genutzt, um die eigenen Bürger unter Kontrolle zu halten.
Bereits seit 2007 wird Trapwire als eigenes Unternehmen geführt, zu dessen Kunden auch das Weiße Haus gehören soll. Es brüstet sich damit, genauer zu sein als die automatische Gesichtserkennung. Bekannt wurden die Aktivitäten durch Hacker von Anonymous und Wikileaks, das die Dokumente veröffentlichte. Die Wikileaks-Seite ist nun schon in der zweiten Woche heftigen Stör-Attacken ausgesetzt und ist kaum mehr online.
Neben dem Ausmaß des Überwachungsnetzes, dem Umstand, dass es bislang ohne Wissen von Bürgerrechtlern und Aktivisten betrieben werden konnte, und der möglichen Verflechtung von Sicherheitsdiensten und Privatfirmen ist es vor allem der Fokus der Überwachung, der im Internet für Entsetzen sorgt. Er scheint sich in den letzten Jahren ausgeweitet zu haben. In einer Mail an den Vizepräsidenten des Unternehmens, Fred Burton, beschreibt die Stratfor-Mitarbeiterin Anya Alfano die Bedürfnisse in San Francisco angeblich so: „Sie brauchen etwas wie Trapwire eher für die Bedrohungen durch Aktivisten als für terroristische Bedrohungen. (…) Aktivisten sind hier allgegenwärtig…
Entnommen der FAZ vom 13.8.2012
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